Ein besonders großer Unterschied zwischen Reiten und Fahren ist die Rolle des Beifahrers.
Wir genießen Fahrsport als Teamsport! Ob bei der gemütlichen Ausfahrt und einem Plausch über die Herausforderungen des Alltags oder das spannende Zusammenspiel im Marathon zwischen Fahrer und Navigator – die Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Personen am Gespann ist etwas ganz Besonderes.
Wichtig – schult eure Beifahrer auch für den Notfall: wo am Geschirr müssen sie ziehen, wenn etwas schief gegangen ist? Wie befestigt man den Strang wieder? Wie verschnallt man die Leinen?
Weist eure Begleitung bitte ein!
Auch wichtig: Wieso darf man als Beifahrer nicht einfach von der Kutsche springen, wenn es mal brenzlig wird?
Als Fahrer braucht man das Gewicht auf der hinteren Achse und das möglichst auf der Innenseite bei einer Wendung – besonders wenn es eng wird und sich dann plötzlich sich das Fahrverhalten des Wagens verändert, erhöht das den Stress in angespannten Situationen erheblich und kann im schlechtesten Fall zu einem schweren Unfall führen!
Wir empfehlen auch den Freunden, die nur mal eine Ausfahrt genießen wollen, zu erklären, dass es auf einem Gespann wie auf einem Schiff zu geht. Wenn etwas zu tun ist, gilt es nicht zu diskutieren sondern direkt die Anweisungen des Kapitäns/Fahrers auszuführen. Es ist kein persönlicher Angriff, mangelnde Höflichkeit oder Kritik, wenn der Ton mal etwas rauer wird.
Im Umgang mit einem oder mehreren Pferden wird nicht schrill gekreischt oder sich gegenseitig angeschrien. Ruhiges, souveränes Handeln und zügige Handgriffe sind gefragt. Dazu noch mit dem Pferd sprechen, damit es sich nicht über plötzliche Berührungen aus dem „Blendkappen-Off“ aufregt.
Bei jungen, unerfahrenen oder problematischen Gespannen ist es wichtig körperlich fitte Beifahrer mitzunehmen, die auch schnell dort sein können, wo sie gebraucht werden und mutig anpacken können.
Um langfristig Beifahrer für sich und das Gespann zu gewinnen, ist es wichtig eine gute Beziehung aufzubauen. Besonders im Wettkampf oder bei schwierigeren Gespannen riskiert der Beifahrer sich ebenso wie der Fahrer, gibt dabei aber die Kontrolle völlig in die Hände des Fahrers. Das ist ein Vertrauensbeweis und dieser sollte nicht missbraucht oder abgewertet werden!
Was die Beteiligten aus der Beziehung und der Arbeit mit dem Gespann für sich als Team ziehen, hängt von den individuellen Charakteren und Bedürfnissen ab – aber nur mit Teamgeist könnt ihr eure richtigen Begleiter finden und langfristig gewinnen!
Zum Thema Navigator im Marathon kommen wir dann nochmal in einem separaten Teil.
