Teil 20 – Pflege des Equipments – Teil 2 – Geschirr

Wir investieren viel Zeit, Mühe und Geld in unser Hobby – trotzdem verschieben wir alle mal die Pflege auf „später irgendwann“. Aber wenn wir unsere Sicherheit und die Pferdeschonung dauerhaft erhalten wollen ohne ständig Ersatzteile zu kaufen, müssen wir uns wohl oder übel Platz für die Pflege der Ausstattung im Kalender schaffen.

Kleiner Tipp für Pflegemuffel: im Team klappt alles besser (wie immer im Fahrsport).

+++ Pflege des Geschirrs

Auch hier ist regelmäßige Kontrolle aus mehreren Gründen sehr wichtig.

Einerseits müssen wir prüfen, ob alles noch sicher ist. Löcher leiern mit der Zeit unter der Last des Zuges aus. Risse können das Material schwächen. Nur sauber kann man solche Schäden sehen und einschätzen.

Andererseits kann Verschmutzung zu Scheuerstellen am Pferd führen, abgesehen davon, dass wir als Fahrer und Beifahrer ja auch nicht immer direkt dreckig aussehen möchten, wenn wir auf- oder abschirren.

Tipp:  Verschnallung der verschiedenen Teile notieren!

Wer sich den Zusammenbau nicht merken kann: Fotografieren und immer nur einzelne Teilegruppen auseinander bauen, putzen und wieder montieren. Braucht zwar länger, aber dafür kann man es direkt wieder aufs Pferd „schmeißen“.

Ob Fahrer schabrackenähnliche Unterlagen verwenden bringt uns wieder an einen Punkt, an dem sich die Geister scheiden: die einen halten es für pferdeschonend und hygienischer, die anderen halten das Risiko von Druckstellung und Reibung für zu groß.

Traditionell werden Geschirre aus Leder gefertigt. Leder braucht natürlich viel Pflege.

Falls ihr keine Unterlagen verwendet, beginnt das Putzen erstmal mit viel Schrubben. Nicht zu rau mit dem schönen Leder umgehen – sonst zerkratzt es. Wie bei Sätteln mit Sattelseife und Wasser rückt man den Schweißrückständen, dem Matsch und Dreckspritzern der Pfütze und dem Staub des Sandplatzes auf die Pelle.

Nachdem Trocknen kann man entweder wachsen, fetten oder ölen.

Beim Ölen kommt man auch in die entlegeneren Ecken, aber man muss trotzdem sparsam dosieren, weil es das Leder langfristig aufweicht.

Achtung: nicht zu kurzfristig vor großen Einsätzen wie Turnier, Show oder Umzug!

Im Stress kann man keine glitschigen Strupfen brauchen oder Ölflecken auf der Kleidung.

Es gibt heutzutage auch gute Alternativen aus Kunststoff, die natürlich wesentlich leichter zu reinigen sind. Aber bitte wählt bei Kunststoffgeschirren nicht nur nach Preis – die passende Lage und die notwendige Stabilität sind unverzichtbar!

+++ Pflege der Leinen

Achenbach-Leinen sind traditionell aus hellem Leder um Beschädigungen rechtzeitig zu sehen. Wenn man diese so reinigt, wie die Geschirre, sind sie lange nicht benutzbar. Also nicht unbedacht Ölen! Zusätzlich besteht das Risiko bei übermäßigem Ölen, dass sich die Nähte auflösen.  

Sattelseife und Wasser vertragen Leinen meistens. Manche empfehlen zur Pflege danach Milch zu verwenden, andere wachsen und wieder andere lassen den Abschluss ganz weg.

Auch bei den Leinen gibt es Produkte aus Kunststoff – hier ist darauf zu achten, dass sie bei Nässe (z.B. Regen) nicht rutschig werden!

Es gibt auch Softgrip-Varianten. Hier ist zu beachten, dass sich diese Leine immer etwas dehnen, also die Anlehnung sich anders verhält als bei stabilen Lederleinen. Dafür liegen die Leinen fest in der Hand.

Gerade bei Leinen hängt viel von der persönlichen Präferenz ab! Wichtig ist nur die Kontrollierbarkeit auf Schäden und der richtige Halt in den Händen des Fahrers.

Viel Spaß beim Putzen und Warten!

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