Teil 22 – Intervall- und Ausdauertraining

Fahren ist eine anspruchsvolle Disziplin und man sollte die Belastung für das Tier nicht unterschätzen.  Besonders wenn man Distanz- oder Marathon fährt, wird Kondition zu einem zentralen Trainingsbereich.

Kondition ist aber nur ein Element: Balance, Koordination, Gymnastizierung, Gesundheit und mentale Stärke sind ebenfalls essentielle Bausteine.

Vor und während dem Aufbau einer Grundkondition ist es wichtig, dass das Pferd in einem gesundheitlich einwandfreien Zustand ist und man seinen aktuellen Leistungsstand einschätzen kann. Wenn man keinen Fahrtrainer in Reichweite hat, kann man sich hier Hilfe bei Distanz- oder Vielseitigkeitsreitern holen, denn auch bei deren Disziplinen ist das strukturierte Ausdauertraining eine wichtige Kompetenz.

Ausdauer benötigt viel zeitlichen Aufwand. Eine gute Grundkondition kann schon erreicht werden, wenn man das Pferd sechs Tage die Woche mit einem bunt gemischten Programm beansprucht. Ein Tag Pause empfiehlt sich für die Regeneration und Bildung von Muskulatur.

Für den weiteren Ausbau der Kondition kann man gezielte Maßnahmen in den Trainingsplan aufnehmen. Grundsätzlich muss man nicht in der Gangart trainieren, die man im Wettkampf benötigt. Z.B. ist der Ausdauertrainingseffekt sehr hoch bei langen Schrittphasen. Wenn man z.B. 2-3 Stunden im Schritt fährt, kann man entspannt längere Strecken im Trab absolvieren.

Wenn die Kondition dann besteht und erhalten werden soll, empfiehlt sich ein Training in dem angestrebten Wettkampftempo um die Last und den Einsatzwillen gemeinsam zu üben.

Wie beim Sport in der Schule ist auch Intervalltraining eine Möglichkeit, das Ausdauertraining vielfältiger zu gestalten. Intervalltraining ist aber keine Einzellösung, sondern nur eine mögliche Komponente für Fortgeschrittene. Dabei teilt man die Einheit in Belastungs- und Entspannungseinheiten ein. Das ist belastend für den Kreislauf und erfordert eine hohe Aufmerksamkeit auf Anzeichen von Ermüdung oder Überlastung.

Stolpern, kurze Schnauber oder Taktfehler deuten auf Schwäche und Überforderung hin und sind nicht leichtfertig zu ignorieren. Schweiß während dessen ist kein schlechtes Zeichen, denn dadurch kühlt sich das Pferd selbst. Nach starkem Schwitzen sollte man den Mineralhaushalt und natürlich die Wasserversorgung beachten, ebenso wie das Reinigen des Fells, dass sich das Pferd nicht scheuert.

Pulswerte bieten ebenfalls eine gute Orientierung während der Ausdauerarbeit.

Artikeltipp: http://www.dai-shodan.de/pferde-trainieren-mit-pulsuhr.html

Also viel Spaß beim Ausdaueraufbau mit euren Gespannen! Viel Geduld und Aufmerksamkeit, damit ihr lange viel Freude auch bei höheren Belastungen habt, ob im Wettbewerb oder auf der Wanderfahrt.

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