Für die Dressur lernen wir Fahrer schon ab dem Einstieg in die Welt der Fahrertage und Fahrturniere unsere Dressuraufgaben auswendig. Erst sollte man jede Lektion für sich üben und nicht immer wieder die ganze Aufgabe fahren, denn sonst lernt das Pferd sie auch auswendig und je nach Charakter kann es dann schon selbst Lektionen abrufen. Aber natürlich – fürs Auswendiglernen und für die sauberen Übergänge zwischen den einzelnen Lektionen – muss auch die Aufgabe im Gesamten geübt werden.
In Aufgaben der Klasse E werden z.B. Gebrauchstrab, Schritt, Halt und das Verlängern der Tritte im Trab gezeigt. Bei A kommt noch der Mitteltrab, das Rückwärtsrichten und das Leinen-aus-der-Hand-kauen-lassen dazu. Beim Sprung zum M kommen versammelter Trab, starker Trab und das einhändige Fahren dazu und die Linien werden enger. Bei S kommt dann noch der starke Trab dazu.
In Frankreich ist ab der Klasse M (Amateur 1) schon Galopp gefordert, aber wiederum wird hier die Dehnungsbereitschaft der Pferde nicht gezeigt.
Immer wieder verunsichern einen Einsteiger, was es bedeutet, die Lektion an einem Punkt zu zeigen. Daher hier ein paar Grundregeln:
- Beim Einfahren durch die Länge der Bahn, hält man wenn der Kopf des Pferdes bei X ist.
- Von E zu B quer durch die Bahn, hält man auch bei X wenn der Kopf des Pferdes am Punkt ist, außer es wird explizit in der Aufgabe erwähnt, dass erst auf Höhe des Fahrers angehalten werden soll, meist vor dem Rückwärtsrichten.
- Bei derselben Lektion ist darauf zu achten, rechtzeitig abzubiegen, sodass das Gespann ganz das E verdeckt und man ohne Schwanken gerade über X zu B kommt.
- Beim diagonalen Wechsel durch die Bahn, muss der Kopf des Pferdes den Punkt passieren und dann abbiegen.
- Beim Einhändig fahren sollte man spätestens die Leinen korrekt in der linken Hand halte, wenn die Deichsel den Punkt passiert. Und frühestens wieder in beide Hände nehmen, wenn der Pferdkopf den Punkt passiert hat.
- Ecken – die große Herausforderung! Eine Ecke sauber zu fahren, ohne dass das Pferd über die Schulter kippt, zu früh abbiegt oder in Außenstellung um die Ecke läuft ist eine Kunst. Es empfiehlt sich Zuhause das Üben von Ecken. Da wir meist auf Wiesen trainieren oder sogar nur auf Wegen, empfiehlt es sich für die Ecken etwas kreativ zu werden. Irgendwo kann man sich eine Ecke „simulieren“ – z.B. mit Gassen aus der Dualaktivierung oder mit Hütchen. Eine gerade Linie, auf die man zufahren kann um abzubiegen, reicht fürs Üben ja!
Ob ihr den Luxus eines Fahrplatzes, einer Fahrwiese oder nur die Feldwege zur Verfügung habt – wenn ihr die Ausbildungsskala immer im Hinterkopf behaltet, euch selbst immer wieder überprüft ob ihr verkrampft oder verbissen seid und euch rechtzeitig Unterstützung holt, wenn ihr an eine Grenze stoßt, dann werdet ihr unter allen Bedingungen gute Vorbereitungen für euren nächsten Turniere hinbekommen!