Beim Tandem wird vor einen Einspänner ein weiteres einzelnes Pferd gespannt, welches aber nicht den Wagen zieht, sondern nur voranläuft. Gezogen und gelenkt wird der Wagen vom hinteren Pferd – dem sogenannten Stangenpferd.
Zur Stabilität und Erhöhung der Sicherheit, wird das Pferd mit dem Gespann verbunden. Dazu werden die Stränge des Vorderpferdes an die Stränge des Stangenpferdes ein gehangen, sodass das Vorderpferd wenigstens eine leichte seitliche Begrenzung hat.
Im weiter verbreiteten Zweispänner geben sich die zwei Pferde Seite an Seite gegenseitig Anlehnung. Außerdem sollen beide den Wagen ziehen und die Last so teilen.
Wenn man vor den Zweispänner nochmal ein Pferdepaar spannt, bekommt man einen Vierspänner. Die Vorderpferde werden kaum für den Zug genutzt, sondern laufen nur voran. Dadurch konnte man sein Reservegespann mitnehmen – wie eine zweite Batterie für ein Elektroauto.
Hier muss der Fahrer nun mit zwei Satz Leinen in der Hand die Paare separat steuern und gleichzeitig abstimmen. Dabei laufen die Pferde durch die gegenseitige Anlehnung kurzzeitig stabil weiter, wenn man mal nicht die perfekten Leinenhilfen gibt.
Auf diese Unterstützung muss man im Tandem verzichten – hier zählen Präzision und Disziplin für den Fahrer und ein solider Ausbildungsstand für die Pferde.
Die Fahrer in Deutschland arbeiten nach der Methode, die Benno von Achenbach Anfang des 20. Jahrhunderts für das Militär entwickelt hatte. Ein wichtiger Bestandteil dieses Ausbildungsstandards für Pferd und Fahrer ist der Griff der Leinen. Die Leinen des Vorderpferdes werden zusätzlich zu den Leinen des Stangenpferdes in die linke Hand genommen und mit der rechten werden die vier Leinen so verkürzt und verlängert, dass die zwei Pferde ihre eigenen Hilfen erhalten. Das Vorderpferd muss ja schon früher durch die Wendung laufen als das Stangenpferd.
Entwickelt wurde die Fahrweise in England besonders für die Fahrten auf schmalen Wegen oder auch den Einsatz auf der Jagd. Mit dem Tandem konnte für die Herrschaften das Vorderpferd als erholtes Reitpferd gesattelt werden und war dann für die Jagd einsetzbar.
Wenn man drei Pferde in eine Reihe spannt, wird auf dem Tandem eine Random und natürlich erhöht sich die Komplexität nochmal. Dafür hatte man dann aber eben zwei Reitpferde für den Einsatz unter dem Sattel dabei.
Heutzutage wird das Tandem in Deutschland nur noch zu Showzwecke angespannt, allerdings gibt es z.B. im Ursprungsland England, auch noch Turniere mit allen drei Disziplinen für die Anspannung des Tandems.