Ausschreibung, Leistungsklasse, Nennen, Melden – die Sprache des Turniers ist nicht so einfach.
Hier Mal eine kleine Übersicht über die Basisbegriffe und Grundregeln für einen Turnierstart.
Turnierlizenz – Für jede Saison erwerben wir bei der FN über Nennung-online.de eine Jahreslizenz für Fahrer und für jedes Pferd, das starten soll. Ausführliche Informationen dazu kann man bei der FN erhalten. Dazu braucht man die Mitgliedschaft in einem FN eingetragenen Verein.
Ausschreibung – Ein Turnier beginnt mit der Ausschreibung der Wettbewerbe. Diese findet man dem regionalen Pferdesportmagazin. In Baden-Württemberg ist das das Reiterjournal. Hier werden im grünen Teil die Turniere der kommenden Monate veröffentlicht.
Hier sind alle Rahmenbedingungen zusammen getragen – von den verschiedenen Prüfungen,
Bedingungen für den Start über Vorgabe der Dressuraufgaben bis zu Unterbringungsmöglichkeiten für die Pferde.
Wer eins dieser Magazine abonniert hat, kann alle Ausschreibungen (auch von anderen Bundesländern) auf nennung-online.de im Detail online lesen. Das ist besonders bei uns Fahrern sinnvoll, da wir ja ggfls. nicht nur lokal starten.
Leistungsklasse – Die Leistungsklassen werden bei der FN ausführlich beschrieben.
Grob für den Stand 2019: FA 5 ist das kleine Fahrabzeichen und berechtigt zum Start bis
Klasse A. FA4 erhält man nach dem großen Fahrabzeichen und berechtigt zur Teilnahme bis
Klasse M. FA3 und höher gilt dann für S. Aktuell ist keinen Leistungsbestätigung über eine
bestimmte Note in einer Dressurprüfung notwendig für den Aufstieg.
Welche Leistungsklassen startberechtigt sind, steht bei jeder einzelnen Prüfung dabei.
Die Auswirkungen der APO 2020 kann ich leider nicht erklären.
Dressur-Aufgaben – Welche Aufgabe erwartet wird und vorher schon zumindest auswendig gelernt werden soll, steht jeweils in der Ausschreibung der Dressurprüfung. Die Aufgaben werden nicht, wie beim Reiten, vorgelesen! Die wohl weit verbreiteste A-Aufgabe ist die FA2, aber schaut immer genau nach damit ihr keine böse Überraschung auf dem Turnier erlebt. Denn nur mit einer Note über 5.0 bekommt man die Starterlaubnis für den Marathon.
Die Aufgaben sind alle im Aufgabenheft Fahren bei der FN oder im lokalen Pferdesportladen
erhältlich. Aktuelle Version ist Stand 2018.
Tipp: Ich zeichne mir die Wege immer nochmal auf, weil ich mir das allein am Text nicht merken kann.
Startberechtigung – Ob man eine Prüfung bestreiten darf hängt von vielen Faktoren ab: Leistungsklasse (bereits erklärt), Alter des Fahrers und/oder des Pferdes, Pony oder Pferd, Region des Vereins und z.B. bisherige Platzierungen des Pferdes. Alles steht in der gesamten Ausschreibung – teilweise im allgemeinen Text oben und teilweise bei jeder einzelnen Prüfung.
Nennung – Auf nennung-online.de kann man seine Startplätze für die passenden Prüfungen buchen. Im Prozess kann man auch die Pferde wählen. Hier kann man auch mehr Pferde wählen falls man noch nicht weiß wem man wirklich einsetzt. Bitte beachten, dass die Nennung wirklich abgeschickt ist und nicht nur vorgemerkten. Sonst erreicht eure Nennung den Veranstalter nicht!
Hier könnt ihr auch Stallzeltboxen oder Stellplätze für eure Logistikgespann mit Stromanschluss etc. buchen.
Nennschluss – Bis zu dem offiziellen Nennschluss, kann ohne Zusatzkosten genannt werden. Bis zum Online-Nennschluss kann noch nachgenannt werden aber es fallen Zusatzkosten an.
Melden – Nachdem man mit der Nennung seine Teilnahme nur gebucht hat, ist die Meldung jetzt quasi das Check-in, wie im Hotel. Komme ich wirklich? Mit welchem Pferd starte ich jetzt? Mache ich alle geplanten Prüfungen?
Meldeschluss – Bitte die Hinweise auf der Zeiteinteilung beachten: ggfls. müssen Prüfungen bereits am Vortag gemeldet werden! Melden ist meist telefonisch oder an der Meldestelle vor Ort möglich. Wer sich nicht rechtzeitig gemeldet hat, kann nicht starten. Falls kurzfristig etwas den Start verhindert, kann man sich wieder von der Starterliste streichen lassen.
Denkt daran – ohne Dressur könnt ihr keinen Marathon starten!
Kopfnummer und Gespann-Nummer – Mit der Zeiteinteilung wird auch eine Teilnehmerliste veröffentlicht (entweder im Nennung-online.de bei der Ausschreibung oder bei den Erfolgsdaten (Link ist bei der Ausschreibung) oder bei individuellen Meldestellendiensten (findet ihr dann meistens auf der Zeiteinteilung).
Jedes Pferd bekommt eine individuelle Kopfnummer, die am Geschirr zu befestigen ist und
jeder Fahrer bekommt pro Gespann eine Gespann-Nummer, die am Wagen zu befestigen ist.
Klingeln und Grüßen – Bei der Dressur wird erst nach dem Klingeln eingefahren. Dann an der vorgegebenen Stelle (Aufgabe) soll der Fahrer grüßen.
Beim Hindernisfahren kann man in den Parcours fahren, sobald der vorherige Fahrer raus ist.
Dann grüßt man und wartet bis das Klingeln den Parcours (auf die passende Spurbreite umgebaut) freigibt.
Beim Marathon gibt es weder Klingeln noch Grüßen – hier wird gestartet wenn die fleißigen Helfer am Start der Phase runter gezählt haben und den Start freigeben.
Siegerehrung – wann, wo und wie? Ob die Siegerehrung angespannt direkt im Anschluss der Prüfung oder abends im Zelt stattfindet steht auch auf der Zeiteinteilung!
Bereitet euch zuhause so gut wie möglich vor, findet die richtigen Begleiter und regelt die zugegeben aufwendige Logistik und dann…. legt los! Beim Einstieg hilft es oft, sich mit erfahrenen Turnierfahrern zusammen zu schließen. Wenn ihr noch keinen kennt – geht doch einfach mal zu dem nächsten Turnier in eurer Region und ändert das! Viel Glück und vor allem viel Spaß!