Teil 5 – Schlagwort „Kutschenführerschein“

Der Kutschenführerschein sorgte für große Aufregung! Dank der Teilnahme am Zusatz-Modul „Sicherheit im Gespannfahren“ zur Schulung von Trainern und Richtern der FN zu diesem Thema, hoffen wir hier einige wichtige Informationen liefern zu können.

Ursprung:

Einige Unfälle, an denen Gespanne beteiligt waren, gingen 2015 deutlich durch die Presse und brachten Teile der Öffentlichkeit gegen das Fahren an sich auf. Dabei handelte es sich nicht immer um durch die Gespanne verursachte Unfälle, aber das unterschied die Berichterstattung nicht. Es zeigte sich deutlich der Bedarf der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit für das Fahren in Deutschland.

Die Fachgruppe Fahren des Der Deutsche Reiter – und Fahrerverband (DRFV) sah die Notwendigkeit zu handeln und gewann als Erstes den größten Pferdesportverband des Landes als Unterstützer.

Gemeinsam mit der Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) lud der DRFV zu diesem Thema weitere wichtige Partner im Kampf für unsere Leidenschaft wie die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD), Automobilverbände, entsprechende Ministerien, sowie den ADAC und den KFZ-Fahrlehrerverband ein.  Eigentlich sollten nur Informationen ausgetauscht und zusammengetragen werden. Doch bereits im Rahmen dieser Veranstaltung entstanden erste Handlungsansätze.

Es zeigte sich aber auch die mangelnde Verfügbarkeit von zuverlässigen Statistiken. Bisher werden Unfälle mit Gespannen nicht dediziert erfasst. Manchmal wird es als Vorfall mit landwirtschaftlichem Gerät erfasst, ein anderes Mal als Sonstiges. Und ob das Gespann der Verursacher ist, kann durch wenig Wissen bei den Hilfskräften meist auch nicht vor Ort eingeschätzt werden. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Definition eines Kutschenunfalls die durch Gespanne verursachten Vorfälle sein sollte. Dazu sollte auch erfasst werden, warum das Gespann in diese Lage kam z.B. aus welchem Grund gingen die Pferde durch. Denn ohne diese Informationen kann ein gesetzlicher Apparat keine wirksamen Maßnahmen entwickeln.

Basierend auf den spärlichen Daten und den persönlichen Erfahrungen identifizierten die Teilnehmer der Veranstaltung zwei Ansatzpunkte für die Verbesserung der Sicherheit von Gespannen im Verkehr: 1. Aufklärung von unwissenden Verkehrsteilnehmern und 2. verkehrsspezialisierte Qualifizierung der Fahrer.

Um nicht abzuwarten, bis der Gesetzgeber unter dem Druck der minder- oder uninformierten Öffentlichkeit unsinnige Vorgaben entwickelt, wurde bereits bei diesem ersten Treffen eine wichtige Entscheidung getroffen: Durch schnelles Handeln ist einer möglichen gesetzlichen Vorgabe durch proaktive, verbandsübergreifende Informationskampagnen und Qualifizierungen vorzugreifen.

Mission und Ziele des Kutschenführerscheins:

Der Kutschenführerschein ist nur ein Instrument für die Etablierung des Gespannfahrens im Verkehr und ergänzt z.B. die Aufklärungskampagne für KFZ-Fahrer in Kooperation mit den KFZ-Fahrlehrern.

Der Kutschenführerschein unterscheidet Privatpersonen mit dem Schein A und gewerbliche Fahrer mit dem Schein B. Da die FN die größten Verwaltungskapazitäten hat, werden die Kutschenführerscheine dort ab dem 1.6.2017 abgewickelt. Es ist aber keine Verbandsbindung für den Erwerb der Qualifikation notwendig! 

https://www.pferd-aktuell.de/ausbildung/fuehrerscheine-im-pferdesport/fragen-und-antworten-zum-kutschenfuehrerschein

http://www.vfdnet.de/index.php/vielfalt/fahren/34-fahren/8739-fragen-zum-kutschenfuehrerschein-die-vfd-antwortet

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